
DIE KRISE DER STÄDTISCHEN GALERIE WOLFSBURG:
Lösung oder Auflösung / DER LIQUIDATOR
Die Städtische Galerie Wolfsburg zeigt eine ungewöhnliche, mehrteilige Neupräsentation ihrer Sammlung. Der in Berlin lebende Künstler Michael Müller (*1970) wurde eingeladen, eine persönliche Auswahl aus den Beständen zu treffen und die gewählten Werke zwei Jahre lang im Westflügel des Schlosses für das Publikum zu inszenieren. Michael Müller hat sich entschlossen, nicht nur eine Ausstellung zu zeigen, sondern die Sammlung in acht aufeinanderfolgenden Fassungen und wechselnden Kontexten zu präsentieren, die verschiedene formale wie inhaltliche Schwerpunkte setzen. Die einzelnen Fassungen sind bisweilen exzentrisch und äußerst „werkhaft“ kuratiert. Sogar die Ausstellungsräume wurden von Michael Müller und seinem Team bis ins kleinste Detail verändert. Der Eingangsbereich wurde u.a. mit einem „Museumsshop“ bestückt, der im Laufe der Serie 500 (!) Bücher beherbergen soll, die eigens für die Ausstellung neu produziert werden. Die Wände der Räume sind mit grauem Tuch bespannt; die Räume selbst bleiben seltsam leer; nur ein Echolot hallt im Treppenhaus, einsam, wie auf der Suche nach einem Sinn. (Ein Echolot dient der Navigation auf See und der Vermessung der Tiefe des Meers. Schallimpulse werden ausgesendet, reflektiert und zu ihrem Ausgangspunkt zurückgeworfen.) Die Eröffnungsfassung der Sammlungspräsentation soll zudem mit einem Schallschutz-kopfhörer durchschritten werden, der am Eingang ausgeliehen werden kann. Zu betrachten sind so stille Möglichkeitsräume, Umgrenzungen, Rahmen, Bühnen. Eine Soundinstallation – „Die Stimmen“ – wird tonlos im Silberkeller präsentiert. Was bleibt, sind basale Grundformen – stumme Lautsprecher, minimalistisch.
So recht „beim Alten“ bleibt letztlich wenig. In der ersten Fassung stehen zahllose Fragen im Raum. Steckt die Sammlung in einer „Krise“? Man darf gespannt sein, was alles noch kommt. Wann wird ein Ausstellungskontext zum Kunstwerk? Was wird gezeigt, wenn fast nichts gezeigt wird? Kurz: Fast alles wird ausein-andergenommen. Neu zusammengesetzt wird es später.
Michael Müller befasst sich u.a. mit dem Problem der Autorschaft in der Kunst, exemplarisch in seiner Einzelausstellung „Wer spricht?“ (KW Berlin, 2015/16), deren titelgebende Frage auch in Wolfsburg gültig bleibt. Wer spricht in einer Ausstellung? Sind es die Werke selbst, die sprechen? Spricht der Kurator durch die Werke hindurch? Spricht ein Chor der beteiligten Künstler? („Und jetzt alle!“) Ein weiterer Schwerpunkt von Müllers vielfältiger Praxis liegt auf der experimentellen De- und Rekonstruktion der klassischen Ausstellungsformate (Einzelausstellung, kuratierte Gruppenausstellung, Ausstellungszyklus). Exemplarisch hierfür sind insbesondere seine große Einzelausstellung „Skits – 13 Ausstellungen in 9 Räumen“ in der Staatl. Kunsthalle Baden-Baden (2016/17) sowie sein langjähriger Zyklus „18 Ausstellungen“ in der Galerie Thomas Schulte, Berlin (2013-17). Die formale Bandbreite der „18 Ausstellungen“ erstreckte sich von stark reduzierten, konzeptuellen Präsentationen über kleine Gruppen- oder Quasi-Gruppenausstellungen bis zu übervollen Ausstellungs-räumen und aufwändigen, mehrstündigen Performances. Seine jüngste Einzelausstellung „An Exhibition as a Copy“ fand im Frühjahr 2018 in Hong Kong statt. Zum Kunstpreis der Böttcherstraße 2018 zeigte er „Das Entkleiden der Macht“ in der Kunsthalle Bremen. Von 2015 bis 2018 lehrte Müller als Professor an der Universität der Künste Berlin (UdK). Er ist Mitbegründer der KUNSTSAELE in Berlin-Schöneberg und kuratiert dort regelmäßig Ausstellungen.
Und hier geht es zum Künstlerprojekt und der Website "DEINE KUNST": www.deinekunst.art
Termine
- 06. Februar 2019 11.00 Uhr
Pressetermin - 08. Februar 2019 18.00 Uhr
Eröffnung der ersten Fassung:DEINE KUNST:
DIE KRISE DER STÄDTISCHEN GALERIE WOLFSBURG:
Lösung oder Auflösung / DER LIQUIDATORDie Städtische Galerie Wolfsburg pflegt einen aktiven Dialog mit Künstler*innen. Für die Neupräsentation der Sammlung wurde daher der in Berlin lebende Künstler Michael Müller eingeladen, sich mit der Sammlung auseinanderzusetzen und eine persönliche Auswahl aus dem Bestand zu treffen. Im Westflügel von Schloss Wolfsburg konzipierte er eine spannungsreiche Installation, die den Erwartungshaltungen entgegenläuft. Seh- und Denkgewohnheiten werden herausgefordert. Über einen Zeitraum von zwei Jahren soll in mehreren überraschenden Fassungen die Sammlung in neue Zusammenhänge gestellt werden.
Presse
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"DEINE KUNST" Eine Installation von Michael Müller, 2019 © Courtesy Städtische Galerie Wolfsburg, Michael Müller/VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Janina Snatzke
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"DEINE KUNST" Eine Installation von Michael Müller, 2019 © Courtesy Städtische Galerie Wolfsburg, Michael Müller/VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Janina Snatzke
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© Courtesy Städtische Galerie Wolfsburg, Michael Müller/VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Janina Snatzke
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Eine Auswahl an Werkzeug für den Aufbau im Westflügel
© Städtische Galerie WolfsburgDie Versorgungskiste für das Aufbauteam, die Pink Lady ist auch dabei...
© Städtische Galerie WolfsburgJede Menge Stoff muss für die Räume im Westflügel verarbeitet werden
© Städtische Galerie WolfsburgDie Stoffbahnen werden dafür einzeln und exakt bearbeitet
© Städtische Galerie WolfsburgEin neues Raumgefüge ist entstanden und insgesamt wurden 1650 laufende Meter vermessen, geschnitten, gefaltet, genäht und installiert
© Städtische Galerie WolfsburgSusanne Pfleger und Michael Müller begutachten den Fortschritt der Installation im Westflügel von Schloss Wolfsburg
© Städtische Galerie WolfsburgMichael Müller wurde eingeladen, ein Werk aus der Sammlung von Günther Graf von der Schulenburg auszuwählen
© Städtische Galerie WolfsburgGünther Graf von der Schulenburg und Michael Müller in den Räumen des Grafen, inmitten der Sammlung
© Städtische Galerie WolfsburgMichael Müller nimmt sich Zeit schaut sich alles ganz genau an
© Städtische Galerie WolfsburgDie Auswahl fällt schwer, ein Jagdmotiv soll es sein
© Städtische Galerie WolfsburgGünther Graf von der Schulenburg, Susanne Pfleger und Michael Müller vor dem ausgwählten Gemälde mit einem "Dodo", der seit dem 17. Jahrhundert ausgestorben ist.
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© Städtische Galerie WolfsburgNicht nur die Wände, auch der Fußboden wird in die Installation einbezogen
© Städtische Galerie WolfsburgSusanne Pfleger und Michael Müller stellen der Presse das Ausstellungskonzept vor
© Städtische Galerie WolfsburgDas Gemälde aus der Sammlung von Günther Graf von der Schulenburg wird sichtbar
© Städtische Galerie WolfsburgZur Eröffnung werden die Fahnen aufgezogen
© Städtische Galerie Wolfsburg